Nachtschicht: Mein bewegtes Leben an der Rezeption eines Bordells Zusammenfassung

Die 38-jährige Schauspielerin Merridy lebt in Australien, und da sie momentan leider arbeitslos ist, auf der Suche nach einem neuen Job. Ihr erster Weg führt sie zum Arbeitsamt, wo ein gewisser Colin ihr sagt, dass sie Null Aussichten auf einen Job hat mit ihren fünfzehn Jahren als Charakterdarstellerin. Bei Jobfinder allerdings, einer privaten Jobvermittlung, drückt ihr der Berater etwas widerwillig die Stellenbeschreibung für eine Telefonistin in die Hand, denn beide wissen, dass es sich bei dem Auftraggeber um ein Bordell handelt!

Nach dem Vorstellungsgespräch bei der Bordellchefin Didi und der Zusage, dass sie den Job bekommt, möchte sie es sofort ihren Eltern mitteilen. Ihre Mutter ist Kinderbuchautorin, ihr Vater Schauspieler in Rente. Beide sind sehr modern eingestellt, doch bei Merridys Beichte wo sie arbeiten wird, mussten beide heftig schlucken. Im Buch wurde diese Szene aber sehr lustig dargestellt. Das fette Grinsen bekommt man lange nicht mehr aus dem Gesicht!

Es ist kein Buch über Prostitution an vorderster Front sondern über die Arbeit hinter den Kulissen. Merridy beginnt in einem Bordell in dem in der "unteren" Etage ein normaler Bordellbetrieb mit Männerbesuchen geführt wird, während "oben" die Telefonistinnen sitzen und die Anrufe von den Kunden für die Hausbesuche entgegennehmen. Sie muss beides machen. Wird also "oben" in der Telefonzentrale eingeschult, wo sie den anrufenden Männern die Mädchen schmackhaft machen muss und diese dann losschickt. Und "unten" im Bordell muss sie den Männern die Tür aufmachen, ihnen die Mädchen quasi vorstellen, das Geld im vorhinein kassieren, und wenn die Männer weg sind, die Räume wieder in Ordnung bringen, Handtücher waschen usw. Sie ist auch für den Aufenthaltsraum der Frauen zuständig, muss also die Küche aufräumen, Geschirrspüler einräumen, kurzum den Frauen hinterherräumen. Durch die viele Anwesenheit unten lernt sie einige der Frauen und deren Lebensgeschichten kennen. Manche mag sie, manche nicht. Zum Beispiel sind Frauen darunter, die hauptberuflich als Prostituierte arbeiten, und auf das Einkommen angewiesen sind, sowie Frauen die den Job nur nebenbei machen. Auch altersmässig ist von Anfang 20 bis 50 alles dabei, während die über 40-jährigen den Kunden am Telefon auch gerne mal als Anfang oder Mitte 30 vorgestellt werden *lach* Es sind auch unzuverlässige Frauen dabei, die z.B. für einen Termin nicht erreichbar sind, weil sie tagelang nicht ans Telefon gehen oder versuchen das Bordell auszutricksen indem sie nur das Geld für eine Stunde abgeben obwohl sie zwei oder mehr Stunden mit dem Freier verbracht haben.

Ihre Arbeit schildert Merridy immer mit einem gewissen Zwinkern, nie verurteilt sie die Frauen oder deren Lebensweise, und verhält sich zu keiner Zeit von oben herab. Sie hält sich sogar lieber "unten" bei den Frauen auf als "oben" bei den Telefonistinnen, die sich auch teilweise negativ über die Prostituierten äussern indem sie über deren Lebensweise, Verhalten, Alter oder die Figur lästern.

In dieser Zeit hat Merridy auch eine kleine Affäre mit dem Fahrer der Mädchen. Diese ist aber schnell wieder beendet als sie ihren Job als Telefonistin aufgibt, weil sie (endlich!) ein Engagement als Schauspielerin erhält.

Merridy schafft es, ihre Erlebnisse in diesem Bordell in einem frech-lockeren Stil niederzuschreiben, wie überhaupt das ganze Buch sehr witzig geschrieben ist, weil Merridy sich selbst immer wieder auf die Schippe nimmt. Das Buch muss man einfach gelesen haben, das Grinsen bekommt man ewig nicht aus dem Gesicht!

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