Lauf, Jane, lauf! Zusammenfassung

Meine Taschenbuchausgabe war bereits die 50. deutsche Auflage seit Erstveröffentlichung. Es kostete im Buchladen 8,95 Euro. Das Buch erschien 1991 bei William Mirrow and Company in New York unter dem Originaltitel See Jane Run. Die Lizenz für die deutschen Ausgaben liegt seit 1992 beim Wilhelm Goldmann Verlag in München.Joy Fielding wurde 1945 geboren und gehört zu den Spitzenautorinnen Amerikas. Alle ihre Bücher waren Bestseller. Mit dem Psychothriller Lauf, Jane, lauf! Gelang ihr der große internationale Durchbruch. Joy Fielding lebt heute mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in Toronto, Kanada und in Palm Beach, Florida.

 

Eine Frau steht in Boston an einer Ampel und erinnert sich plötzlich nicht mehr an ihren Namen. Sie weiß aber in welcher Straße sie ist und das sie etwas einkaufen wollte. Sogar die einzelnen Bestandteile ihres Kochrezepts fallen ihr ein. Nur ihr Name und was sie an diesem Ort wollte, weiß sie nicht mehr. Sie beschließt die bekannte Gegend abzulaufen. Vielleicht trifft sie ja jemanden der sie erkennt. Doch niemand scheint sie zu kennen. In einem Zeitungskiosk stellt sie dann fest das sie in der Manteltasche Stapel von 100 Dollarnoten hat. Ist sie eine Bankräuberin? Sie möchte noch nicht zur Polizei gehen, da sie befürchtet eine kriminelle Tat begangen zu haben. Darum mietet sie sich unter einem ausgedachten Namen ein Hotelzimmer. Als sie sich den Mantel auszieht, sieht sie, dass ihr Kleid vorne ganz mit frischem Blut befleckt ist. Hat sie am Ende jemanden ausgeraubt und umgebracht?

Sie kauft sich erst einmal etwas anderes zum Anziehen und versteckt das Geld in einem Schließfach. Anschließend geht sie schließlich am dritten Tag doch zur Polizei, nachdem sich die Erinnerung an ihren Namen nach wie vor nicht eingestellt hat. Die Polizisten bringen sie in das städtische Krankenhaus und dort erkennt sie nach einigen Untersuchungen eine junge Ärztin. Sie ist die Frau von Dr. Michael Whittaker und heißt Jane. Ihr Mann kommt sofort in die Klinik und nimmt sie schließlich mit nach Hause, nachdem klar ist, dass sie wirklich Jane Whittaker ist. Es konnten aber keine Unfallspuren oder andere Verletzungen an ihrem Körper festgestellt werden. Das blutige Kleid und das viele Geld erwähnt Jane bisher noch nicht, da sie irgendwie einen Zweifel an ihrem Mann hegt.

In ihrem Zuhause angekommen, sieht erst einmal alles gut aus. Janes Man ist ein erfolgreicher Kinderarzt, sie hilft im ab und zu bei der Buchhaltung. Sie haben eine Hausangestellte die sich um die Ordnung zu Hause kümmert und alle Nachbarn und auch die Hausangestellte beschwören Jane immer und immer wieder dass ihr Mann immer so gut zu allen und speziell zu ihr ist. Doch warum hat sie dann ihr Gedächtnis verloren? Und woher kam das ganze Blut auf ihrem Kleid?

Von dem Arzt im städtischen Krankenhaus hat ihr Mann Michael Tabletten bekommen, die ihr helfen sollen ihr Gedächtnis wiederzuerlangen. Doch statt ihr zu helfen, machen sie die Tabletten ganz schlapp und sie möchte eigentlich nur noch schlafen. In einem wachen Moment flieht Jane von zu Hause und geht in eine Apotheke um festzustellen was sie da eigentlich nimmt. Die Tabletten heißen ganz anders als die, welche ihr der Arzt verschrieben hat. Es sind Tabletten die Depressionen hervorrufen können und sogar Gedächtnisverlust bewirken können.

Was will Michael vor Jane verbergen dass er ihr so starke Tabletten gibt? Wem kann Jane noch trauen? Und was für ein schreckliches Ereignis hat sie gehabt, dass sie ihr Gedächtnis verloren hat?

  

Joy Fielding fackelt nicht lange mit endlosen Anfängen. Das Buch beginnt gleich mit Jane, wie sie sich mitten in Boston befindet und nicht mehr weiß wer sie ist. Sie hat absolut keine Ahnung woher sie kommt, ob sie Freunde oder Familie hat und wohin sie eigentlich wollte. Sie weiß zwar das sie irgendetwas einkaufen wollte. Aber das ist die einzige Erinnerung. Alles andere ist völlig aus ihrem Gedächtnis gelöscht. Damit hat die Autorin in mir beim Lesen der ersten paar Seiten schon eine unglaubliche Spannung ausgelöst. Diese Spannung zieht sich durch das ganze Buch. An manchen Stellen ist die Geschichte zwar etwas langatmig, aber das Geheimnis um Jane bleibt bis fast zum Schluss. Dann wird der wahre Grund ihrer Amnesie gelüftet und der schreckliche Vorfall warum Jane ihr Gedächtnis verloren hat fällt ihr selbst wieder ein. Bis dahin kämpft sie eisern um ihr Gedächtnis. Immer wieder erleidet sie Rückschläge weil andere Personen, vor allem aber der eigene Ehepartner, ihr dabei im Weg stehen bzw. sie behindern. Sie wird systematisch durch Tabletten zum Stillschweigen gebracht und kann sich nur im manchen Momenten, in denen sie nicht im Tablettenrausch ist, mit der eigenen Vergangenheit auseinandersetzen. Außerdem wird sie noch in die Irre geleitet, weil man ihr die Vergangenheit falsch erzählt und sie sogar als Mörderin darstellt. All dem muss sie begegnen obwohl sie keine eigene Erinnerung hat. Und damit ist auch das Buch sehr fesselnd.

Bis auf das Ende, wo das ganze Ausmaß von Janes Gedächtnisverlust klar wird, und einigen kleinere Stellen im Buch, ist es nicht zu grausam geschrieben. Das Ende hat es allerdings wirklich in sich. Jane muss feststellen warum sie Blut auf dem Kleid hatte. Außerdem muss sie sich damit auseinandersetzen das die eigene Tochter missbraucht worden ist. Von wem möchte ich an dieser Stelle nicht erwähnen, sonst ist die ganze Spannung dahin. Ich würde das Buch an sich aber eher reiferen Jugendlichen und Erwachsenen empfehlen, denn das Ende war für mich sehr aufwühlend. An sich ist das Buch aber nicht zu brutal geschrieben. Der Schreibstil ist sehr flüssig und nicht zu lang gezogen. Bis auf die paar Stellen an denen es wirklich etwas langatmig wirkt. Aber es geschieht eigentlich immer etwas. Und wenn ich das jetzt so rückblickend betrachte, wüsste ich nicht welche Stellen im Buch man hätte weglassen können. Denn Jane braucht am Ende alle diese Fakten um zu ihrem Gedächtnis zurückzufinden. Und der Leser versteht so den Zusammenhang auch besser. Die ganze Geschichte wird aus der Sicht von Jane erzählt.

Den Preis fand ich nicht hoch. Ich hatte sowieso noch einen Büchergutschein und auch wenn ich es hätte ganz bezahlen müssen, wäre es mir nicht zu teuer gewesen. Das Buch ist gut verarbeitet. Das Buchcover ist meiner Meinung nach perfekt gestaltet. Es gibt 32 Kapitel die mindestens zwischen 15 und 25 Seiten lang sind. Das einzige negative war für mich die doch etwas kleine Schrift. Wäre sie ein wenig größer gewesen, wäre das Lesen nicht ganz so anstrengend gewesen. Aber dann wäre das Buch wahrscheinlich 600 Seiten stark. Wenn ein Kapitel sehr lang war, gab es zwischendrin auch immer mal wieder größere Abschnitte, bei denen man stoppen konnte ohne den Faden zu verlieren.

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