Lakota Stories Zusammenfassung

Das Buch „Lakota Stories“ ist ein Muss für all jene, die sich für das heutige Leben der Indianer, insbesondere aber der Lakota Indianer (Sioux) interessieren.Es beschreibt die Erlebnisse und Erfahrungen einer deutschen Journalistin, die längere Zeit auf einer Indianerreservation in South Dakota im Herzen der USA gelebt und gearbeitet hat. Ihr Anliegen ist es, dem häufig romantisch verklärten Bild, das viele Indianerfans vom gegenwärtigen Leben der Lakota haben, die Realität entgegenzusetzen. Und die sieht zumeist wenig romantisch aus: hohe Arbeitslosigkeit, Alkoholmissbrauch und daraus resultierende Gewalt und Lebensuntüchtigkeit, Perspektivlosigkeit schon bei den Jugendlichen. Die Wohnbedingungen sind teilweise katastrophal, die Infrastruktur ist schlecht und das Leben eines Indianers nach wie vor nicht wie das eines weißen Amerikaners. Trotzdem kämpfen viele Lakota um ihre Kultur, ihre Traditionen und um den Erhalt ihres Stolzes.Diese Tatsachen belegt die Autorin mit alltäglichen Ereignissen und Beobachtungen, aber auch mit statistischen Informationen und durch Gespräche, die sie mit verschiedenen Stammesmitgliedern geführt hat und die in Interviewform in das Buch eingeflochten sind. So wechselt sich jeweils ein Kapitel, in dem die Autorin ihre Erlebnisse beschreibt, mit einem Kapitel ab, in dem ein Stammesmitglied zu Wort kommt. Die Interviews bestehen immer aus den gleichen Grundfragen, die durch Fragen ergänzt sind, die auf den jeweiligen Gesprächspartner, dessen Lebenserfahrungen und persönlichen Hintergrund zugeschnitten sind. Jedes Interview widmet sich dadurch einer bestimmten Thematik, die im vorhergehenden Kapitel bereits angerissen wird.So gibt es beispielweise ein Interview mit einer jungen Frau über die Situation der Teenager auf der Reservation, über Hoffnungen und Probleme dieser Generation. Eine alte Frau, die noch miterlebt hat, wie sich die Indianer der Übermacht der Weißen beugen mussten, erzählt von ihren Vorfahren, die beim Massaker von Wounded Knee starben und über ihr schweres Leben. Weitere Interviews gibt es mit einem jungen Mann, der zwischen den alten Traditionen und dem modernen Leben steht und ein Nachfahre des berühmten Häuptlings Sitting Bull ist; mit dem Stammesvorsitzenden; mit einem indianischen Baptistenpfarrer, der eine bewegte Vergangenheit unter anderem auch als Soldat in Deutschland hat; und mit einer Frau, die um einen der wichtigsten religiösen Gegenstände ihres Volkes kämpft. Es sind ganz unterschiedliche Menschen, deren Aussagen aber zusammen mit dem Erfahrungsbericht der deutschen Autorin ein interessantes Bild vom gegenwärtigen Leben auf einer Indianerreservation im Mittleren Westen der USA ergeben – natürlich nicht mit Anspruch auf Allgemeingültigkeit und Vollständigkeit, aber es ist ein Anstoß zum Nachdenken.

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