Die Essensfälscher: Was uns die Lebensmittelkonzerne auf die Teller lügen Zusammenfassung

Die Essensfälscher

 

Tja, dieses Buch ist auch wieder für die breite Masse geschrieben, es geht ab und zu sehr gut ins Detail, aber nicht ganz so der Tiefgang, den ich mir gewünscht hätte. Denn es sollen ja wieder der einzelne auch verstehen. Thilo Bode, ehemaliger Greenpeace-Chef und Gründer der Verbraucherschutzorganisation „foodwatch e. V.“,  deckt die dreisten Lügen der Nahrungsmittelkonzerne auf und das schonungslos. Es sind ziemlich lange Kapitel, die sich manchmal sehr endlos hinziehen, aber mit aussagekräftigen Überschriften wie „Die große Irreführung als Wachstumsstrategie der Lebensmittelkonzerne“ und geht dann ordentlich ins Detail, wie die normalen Verbraucher in die Irre geführt und getäuscht werden.

Insbesondere erfahren wir von Bode, warum Kinderprodukte, (wie zum Beispiel Kinderschnitte und Kinderpinguin) oft Zuckerbomben sind, welche Irreführung hinter regionalen Herkunftsversprechen wie „Original Schwarzwaldschinken“ liegt und welche Zusatzstoffe sich in angeblich gesunden Lebensmitteln verstecken. Das ist schon der Wahnsinn, aber leider hatte ich diesen Gedanken schon länger, nicht erst seit Ersatzkäse und zusammengepanschten Hinterschinken. Aber das untermauert eigentlich meine These, das die Industrie nur mir der Werbung ordentlich verdient und auch muss sie nicht stimmen, es reicht zu, dass die Produkte gekauft werden und das werden sie, denn leider fallen doch noch allzu viele Menschen auf die Werbung hinein und es wird doch eigentlich sehr viel Werbung für Kids gemacht und die nerven ihre Eltern dann solange, bis es gekauft wird. Und schon ist die Industrie am Ziel ihrer Wünsche, Werbung funktioniert und die Produkte gehen auch weg.

Das ganze Buch kann ich wieder nicht so erzählen, aber ich möchte wieder ein Beispiel herausnehmen : Glaubt wirklich noch jemand, „Actimel“ stärke die Abwehrkräfte? Nein, und das wird sehr im Detail beschrieben, es geht um das Functional Food, die berühmten Joghurts, die abführend wirken sollen und ganz gesund sein sollen. Da kommen auch Kritiken des Autors zu Worte wie „ Man sollte nichts kaufen, was mehr als fünf Inhaltstoffe hat!“ oder  „ Man sollte nichts essen, was die eigene Großmutter nicht als Essen gekannt hätte!“ Gut, das ist jetzt Ansichtssache, aber das mit den fünf Inhaltsstoffen, das kenne ich schon länger und ich achte eigentlich auch sehr darauf und warum sollte man nicht zum normalen Essen wieder zurückkehren und nicht nur Fast Food und schnell muss es gehen, denn eine Scheibe Brot mit frischen Quark ist genauso schnell zubereitet, oder (meine Meinung) ? Nehmen wir das Beispiel Trinkjoghurts, laut Werbung soll es Männer sexier machen laut Nestle. Aber leider hält der Weltmarktführer knapp 30 Prozent  des  Handels für sich beansprucht, das muss man schon mal erreichen, sie konnten ihren Umsatz von 2004 bis 2007 um knapp 23 Prozent steigern, wer kann das schon von sich behaupten. Leider musste Actimel auch eine Schlappe einstecken, die aber das Unternehmen nicht Dran hindert, weiter zumachen. Denn die Universität Wien hat untersucht, wie Actimel und Naturjoghurt auf das Immunsystem wirkt und siehe da, es wurden keine Unterschiede festgestellt. Aber Danone hat ja mitgewirkt an der Untersuchung und hat dann gesagt, Actimel hilft ja nur, die Abwehrkräfte zu stärken und man soll sich ja gesund ernähren und Sport treiben. Und die Geld zurück Garantie wird auch untersucht, denn wie soll das gehen, wie soll ein Actimel – Trinker nachweisen, dass seine Abwehrkräfte nicht wuchsen? Es zeigen sich erste Risse, geht aus dem Buch hervor, denn die britische Werbeaufsicht ASA hat eine Klage gegen Danone gewonnen, denn sie behaupteten, dass positive Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern sei nicht nachgewiesen worden. Auch eine Sammelklage in den USA wurde eingereicht, wegen irreführender Werbung, sie haben 35 Millionen Dollar heraus geschlagen. Und das Unternehmen darf das Wort Immunität nun nicht mehr auf ihren Produkten drucken. Das ist doch schon mal ein Fortschritt, oder?

Dadurch, das das Buch alltägliche Lebensmittel behandelt, die jeder kauft, ist das Buch vielleicht doch gut für ein wenig Aufklärung, wie manche mit Lebensmitteln und der Werbung umgehen. Ich hoffe es jedenfalls, denn ich bin schon oft der Meinung gewesen, dass Werbung nicht alles ist und man sich nicht nur von Functional Food ernähren sollte! Man darf gern wieder zu den Ursprüngen des Essens kommen, wie a la Brot, Quark, Spinat oder einfach nur EI!

 

 

 

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