Der Vorleser Zusammenfassung

In dem Buch „Der Vorleser“ von Bernhard Schlink, welches 1995 veröffentlicht wurde, geht es um die Lebenserinnerungen von Michael Berg, der zum Zeitpunkt der Erzählung Jura Professor ist. Er schreibt, aufgeteilt in drei Abschnitte, über die zentrale Beziehung seines Lebens zu einer Frau namens Hanna Schmitz.

Besagte Beziehung beginnt 1958 im ersten Teil des Buches, als Michael Berg fünfzehn Jahre alt ist und die zwanzig Jahre ältere Hanna kennen lernt, die ihm hilft, als er auf der Straße krank zusammen bricht. Nach seiner Genesung, als er sich für ihr Verhalten bedanken möchte, verführt Hanna Michael. Die Beziehung, die zwischen zwischen den beiden entwickelt und die teilweise durch Hannas Übermacht und Gewaltsamkeit gekennzeichnet ist, dauert mehrere Monate. Es entwickelt sich ein Ritual zwischen Hanna und Michael – zunächst liest er ihr vor, dann baden sie gemeinsam, eh sie miteinander schlafen. Trotz der gemeinsamen Zeit bleibt Hanna für Michael undurchschaubar. Im Sommer 1959 endet die Beziehung für Michael abrupt und unerklärlich, als Hanna verschwindet.

Im zweiten Teil des Buches, Michael Berg ist mittlerweile Jura-Student, begegnet er Hanna Schmitz in einem Gerichtssaal wieder. Sie ist wegen ihrer Tätigkeit als SS-Aufseherin im Konzentrationslager Auschwitz angeklagt, von der Michael nichts ahnte. Michael besucht ein Seminar, das diesen Prozess begleitet und sieht Hanna fast täglich als Besucher im Gerichtssaal. Sie nimmt ihn nicht wahr. Im Laufe des Prozesses entdeckt Michael, dass der Grund für Hannas Verhalten ihr Analphabetismus ist. Viele unerklärliche Verhaltensweisen aus der Zeit der Beziehung zwischen Hanna und Michael werden durch die Entdeckung des Analphabetismus plötzlich nachvollziehbar. Hanna kämpft mit allen Mitteln, dass ihre Schwäche unentdeckt bleibt - der Preis dafür ist eine lebenslange Haftstrafe.

Im dritten Teil heiratet Michael und wird Vater. Die Ehe ist aufgrund der Erfahrung mit Hanna, die ihn prägte, jedoch zum Scheitern verurteilt. Michael beendet das Studium und wird Rechtshistoriker. Seine Vergangenheit mit Hanna dominiert stets sein Leben, sodass er im achten Jahr ihrer Haft beginnt für Hanna auf Kassetten vorzulesen. Als Antwort darauf erhält er später kurze Briefe von Hanna, die sich mit Hilfe seiner Kassetten- Aufnahmen lesen und schreiben beigebracht hat. Er antwortet immer mit neuen Aufnahmen, aber nie mit einem schriftlichen Gruß. Als Hanna im achtzehnten Jahr der Haft begnadigt wird, besorgt Michael ihr eine Wohnung. Er ist ihr einziger Kontakt in der Außenwelt. Eine Woche vor der Entlassung sehen sie sich die beiden im Gefängnis und reden miteinander, es kommt jedoch zu keiner wesentlichen Aussprache. Dann erhängt Hanna sich am Abend ihrer Freilassung. Ihren letzten Willen, ihr Geld an eine KZ-Überlebende zu übergeben, kann Michael nicht erfüllen, denn diese möchte es nicht annehmen. Es käme ihr einer Absolution gleich, die sie Hanna nicht erteilen will. Letztendlich wird das Geld einer jüdischen Einrichtung für Analphabetismus übergeben.

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