Das Haus der Hebamme Zusammenfassung

Das Haus der Hebamme

Meine Taschenbuchausgabe ist die lizenzierte Originalausgabe von 2009 von Weltbild. Sie hat 190 Seiten. Das Original erschien aber bereits 2004 beim Knaur Taschenbuch Verlag. Tanja Wekwerth, 1966 in Berlin geboren, hat bereits viele Kurzgeschichten veröffentlich. Außerdem ist der Roman Emma über den Wolken von ihr. Heute lebt sie mit ihrem Mann in der Nähe von Berlin.

 

Dieses Buch beinhaltet eigentlich zwei Geschichten. Zum einen die von Anne. Sie ist Innenarchitektin und entdeckt auf dem Land ein altes Backsteinhaus. Sie verliebt sich sofort in das Haus. Doch ihr Verlobter und Geschäftspartner Adam, findet es albern ein so altes, verlottertes Haus zu kaufen. Normalerweise erwerben sie ältere Gebäude und bauen sie dann in extravagante Villen um. Obwohl Adam Anne sonst bei Allem beeinflusst, setzt sich dieses Mal durch. Sie gibt ihre Wohnung in Berlin auf und zieht erst einmal in das alte Bauernhaus. Anne fühlt sich total ausgebrannt. Stückchenweise renoviert sie das Haus, ohne dessen Charme zu zerstören. Dabei findet sie nicht nur viel über die Geschichte der alten Bewohner heraus, sondern entdeckt auch ihre inneren Kräfte wieder. Und schließlich verliebt sie sich auch noch.

Gleichzeitig wird auch die Geschichte von Marias Familie erzählt. Es beginnt mit Emilie. Sie und Karl Reckenzien waren sehr verliebt. Schon nach der Geburt der zweiten Tochter wird Emilie aber gesagt, dass sie eine dritte Geburt nicht überleben würde. Trotzdem wird sie wieder schwanger und stirbt bei der Geburt. Sie kann der Hebamme gerade noch sagen, dass das Kind Maria heißen soll. Doch Karl will davon nichts wissen. Er nennt das Kind Lotte. Es dauert nicht lange da heiratet Karl Hille, eine mannstolle Frau, die eigentlich nur hinter Karls Geld her ist. Sie behandelt die drei Schwestern sehr schlecht. Nur ihr eigenes Kind wird ein wenig besser behandelt. Durch einen Unfall stirbt auch Hille wenige Jahre später. Da zieht die Hebamme in das Haus ein und kümmert sich um die Kinder, denn Karl ist damit absolut überfordert. Als es finanziell nicht mehr anders geht und die Scheune und er Stall abbrennen, werden zwei Töchter auf Verwandte in der Stadt verteilt. Karl muss in die Stadt um in der Fabrik zu arbeiten. Nur Lotte und der kleine Sohn von Hille bleiben bei der Hebamme. Lotte geht in die Lehre bei der Hebamme. Sie eröffnet Lotte das sie eigentlich Maria heißen sollte. So wird aus Lotte Maria, da sie das letzte Geschenk ihrer Mutter sehr schätzt und der Name in ihr wiederhallt. Auch Maria verliebt sich. Allerdings wird ihr Geliebter von den Nazis verfolgt und sie sieht ihn nie wieder nachdem sie ihm zur Flucht verholfen hat.

 

Das Buch handelt von zwei Frauen aus unterschiedlichen Zeiten. Zunächst glaubt man das die Beiden nichts anderes verbindet außer dem alten Bauernhaus. Doch sowohl Lotte/Maria als auch Anne müssen eine Entscheidung fürs Leben treffen und Beide machen schließlich ihren Weg. Anders als zunächst geplant, aber doch mit dem Ergebnis das beide zu einer Ruhe und Zufriedenheit gelangen die sie vorher nicht gekannt haben.

Die Autorin beschreibt sehr ausführlich und ausschmückend sowohl Annes Leben als auch das von Marias Familie. Außerdem erfährt der Leser sehr viel über das Leben und Wirken einer Hebamme in alten Zeiten. Sie half nicht nur Kinder auf die Welt zu bringen, sondern manchmal wurde sie auch gefragt wie man eine Schwangerschaft vermeiden oder wie ein Ausschlag beseitigt werden kann. Erst im letzten Kapitel verweben sich die Geschichten von Anne und Lotte/Maria als Anne das Kräutertagebuch von Maria findet und so von deren Leben erfährt. Meiner Meinung ist das Buch nicht nur für Erwachsene, sondern auch für reifere Jugendliche sehr gut geeignet. Es ist in 5 Kapitel unterteilt und es gibt größere Absätze bei denen man stoppen kann, wenn man nicht soviel Zeit zum Lesen hat. Es ist eine sehr flüssige Sprache und von Anfang an spannend. Auch wenn es keine brutalen, bluten Szenen gibt.

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