Bridie und Finn: Die Geschichte einer Freundschaft Zusammenfassung

Bridie und Finn erzählt von einer Freundschaft, einer dicken Freundschaft zwischen zwei sehr unterschiedlichen Menschen. Der Roman erschien 1994 und wurde 2009 als Taschenbuch bei Knaur neu aufgelegt.

Die neunjährige Bridie ist eine Art Pippi Langstrumpf, laut, unkonventionell und frech, sie lebt bei ihrem Papa Laurie, der Alkoholiker ist und als Barkeeper arbeitet und hat ihre Welt fest im Griff. Und bald gehört auch Finn zu dieser Welt. Der introvertierte Finn, der eher das Gegenteil von Bridie darstellt, lebt mit dem älteren Bruder Fritz und seinem Hund Duke bei den Eltern. Die Mutter trauert um ein totes Baby, das sie im ersten Lebensjahr verloren hat, der Vater leidet darunter, dass er gerne in den Krieg gezogen wäre, aber nicht durfte. Finn ist ein stiller Junge mit einer Beinprothese, er kann nicht gut laufen und rennen, aber er kann gut klettern.

Bridie begleitet Finn durch Höhen und Tiefen der Kindheit, klettert mit ihm auf ein Pferd und kommt nicht mehr herunter, rettet ihn nach einem Sturz vom Dachbalken, die beiden teilen aber auch das Leid um den trunksüchtigen Vater Bridies und die sich entzweienden Eltern Finns.

Sein Bruder Fritz liebt die junge Italienerin Mina, lebt aber noch bei seinen Eltern. Er ist 18. Der Roman beginnt damit, das Bridie in Finns Klasse kommt und sich sofort neben Finn setzt und ihn fast im gleichen Moment als ihren Freund erklärt. Finn möchte gar nicht mit der vorlauten Bridie befreundet sein, flüchtet nach der Schule sogar vor ihr. Das Schicksal nimmt aber seinen Lauf, als Bridie mit ihrem Vater in ein Häuschen in die Nachbarschaft zieht und Finns Familie im Sturm erobert. Finn kann es anfangs gar nicht fassen, dass Bridie alle so anzieht, er mag das Mädchen nicht. Eines Tages holt selbst sein Hund Duke Bridie von der Schule ab, Finn ist fassungslos.

Erst als Bridie Finn nach einem Unfall als Retterin in der Not erscheint, beginnt Finn sich an das seltsame Mädchen, das ihn als Freund auserkoren hat, zu gewöhnen. Finn geht mit Freunden auf Taubenjagd, verbotenerweise in die Scheune des alten Herrn Howe, vor dem sich die Jungen fürchten.

Als er statt einer Taube nach einer Eule fasst und sie ihn an der Hand verletzt, stürzt Finn ab und liegt bewusstlos am Boden. Seine Freunde, die mit der Sache nichts zu tun haben wollen, flüchten. Bridie, die auf ihrem alten Kinderfahrrad die Jungen verfolgt hat, ergreift die Initiative, alarmiert den alten Herrn Howe und begleitet Finn auch ins Krankenhaus, wo sie ihn dauernd besucht und alle Neuigkeiten zu ihm heranträgt.

Mr. Howe, den die Jungen so gefürchtet haben, hilft Finn dann, die Tauben zu fangen. Durch Bridies Neugier lernen sie ihn schnell besser kennen und er kommt er ihnen bald vor wie ein alter Freund. Finns Eltern streiten sich sehr, als Finns Vater seinem Bruder, der sich gerade verlobt hat, erlaubt, sich als Soldat einberufen zu lassen. Die Eltern gehen sich aus dem Weg, Fritz verbringt seine Zeit mit Mina, Finn und Bridie essen fast täglich bei Mr. Howe. Bridie veranstaltet ein Essen für Finn, Fritz, Mina und Laurie ihren Vater. Danach wird Finn ungewollt Zeuge einer Liebesnacht von Mina und Fritz. Kurz darauf wird Fritz in den Kriegsdienst einberufen.

Finns Vater, Pop genannt, der noch immer mit seiner Frau nicht spricht, besorgt Küken auf einer Farm, und sie lernen dort die schöne Mrs. Cleary kennen. Pop beginnt ein Verhältnis mit ihr. Als Fritz und Mina heiraten, erfährt Finn von seinem Bruder das Fritz Vater wird. Bei der Hochzeitsfeier von Fritz und Mina benimmt sich Finns Mutter sehr seltsam und zeigt erste Anzeichen schwerer seelischer Probleme. Durch ein Missverständnis erfährt Finn, das seine Mutter wieder schwanger ist. In der gleichen Nacht kommt Bridie zu Finn, weil ihr Vater Laurie nicht nach Hause gekommen ist. Die beiden holen Laurie aus einem Bordell, wo er mit einer schweren Alkoholvergiftung liegt. In diesem Zusammenhang muss Finn erfahren, dass auch sein Vater dort bekannt ist, der das Bordell mit Mrs Cleary besucht.

Fritz und sein Freund Simon werden in den Krieg nach Nordafrika geschickt. Bei einem Ausflug, bei dem Bridie und eine Freundin seiner Mutter dabei sind, zeigen sich wieder schwere psychische Probleme der Mutter, die Stimmen hört und in eine fremde Welt zu versinken droht. Sie erleidet eine Fehlgeburt. Finn lebt eine Woche bei Mr. Howe. Finns Mutter verliert mehr und mehr den Bezug zur Realität und als Finn von Mr. Howe, der sich liebevoll um das Kind kümmert, zurückkehrt, wird sie an eine Heilanstalt überwiesen.

Der zweite Teil des Romans beginnt mit einer Szene am Strand. Bridie ist eine kleine Schönheit geworden und 13 Jahre alt. Der Leser erfährt vom traurigen und kommunikationslosen Zusammenleben mit seinem Vater, während die Mutter in der Psychiatrischen Klinik lebt und der Bruder in den Krieg gezogen ist. Finn darf seine Mutter endlich besuchen, für einen winzig kleinen Augenblick erkennt sie ihren Sohn.

Er lernt bei einem Besuch Rebecca kennen, ein jüdisches Mädchen, das ihn sehr beeindruckt. Rebecca spricht Fremdsprachen und weiß nicht, wo ihre Eltern geblieben sind.

Mia bekommt ihr Baby, Finn wird Taufpate. Noch immer besucht Finn regelmäßig mit seinem Vater die Mutter in der Klinik. Als ihr Hund Duke dabei ist, bemerkt Finn, dass die Mutter ihn erkennt. Er hat den Eindruck, das sie sich allmählich zu einem normalen Menschen zurückentwickelt.

Finn spricht mit Bridie nicht über Rebecca, obwohl die beiden sich schreiben. Als Bridie zufällig von Rebecca erfährt, ist sie sehr sauer. Finn realisiert, das Rebeccas Vater nach Deutschland zurückgekehrt ist, um seine Frau nicht im Stich zu lassen. Er denkt an seine Mutter, die einsam im Krankenhaus vor sich hin dämmert. Er entwickelt einen “Befreiungsplan”.

Bridies Vater hat eine Beziehung zu einer Krankenschwester, als Bridie beobachtet, das es nicht eine rein platonische Freundschaft ist, verachtet sie ihren Vater. Er spricht über sein Problem mit Finn, der ihm zu einer offenen Aussprache mit Briedie rät. Simon, Fritz enger Freund, wird im Krieg verletzt und kehrt zurück. Er hat ein Auge verloren. Finn hat große Angst vor der Begegnung, weil er Angst hat, Simon könnte aussehen wie ein Monster. Als er aber merkt, das Simon noch ganz normal aussieht, ist er überglücklich, ihm wieder zu begegnen.

Simon zieht zu der Familie und teilt nun mit Finn ein Zimmer. Er wird zu einem wichtigen Bindeglied und entlastet die Beziehung zwischen Finn und seinem Vater. Mit dem Wiedersehen mit Simon beginnen auch Veränderungen im Verhalten von Finns Mutter.

Finn beschließt, seine Mutter aus der Psychiatrie zu holen und weiht Bridie in den Plan ein. Sie fliehen bei einem Picknick auf abenteuerliche Art und Weise, indem sie den anderen erklären, sie würden den Hund Gassi führen. Sie stehlen ein Boot, zwei Italiener, Kriegsgefangene, die versuchen, sie aufzuhalten, kommen dann mit. Sie braten Fische und schlafen im Freien, wo sie sich am nächsten Morgen von Polizisten umzingelt wiederfinden. Die beiden Italiener werden abgeführt, in der Annahme, es handele sich um Verbrecher, die die Kinder und ihre Mutter entführt hätten.

Im weiteren Verlauf der Geschichte stirbt Bridies Vater, indem er an einem Stück Erdnussbutter erstickt. Bei der Beerdigung kommt Bridies Mutter, die von dem Kind nichts wissen wollte. Hier erfährt das Mädchen ein Stück ihrer wahren Vergangenheit. Sie macht sich dann auf die Suche nach ihrer Mutter, aber sie ist und bleibt verschwunden.

Der Krieg ist dann zu Ende, das normale Leben kehrt zurück. Bridie zieht nach dem Tod ihres Vaters zu Finn, dessen Vater und Simon und herrscht über deren Leben. Fritz wird als vermisst gemeldet.

Im dritten Teil erfährt der Leser, dass Mr. Howe gestorben ist und auf seinem Grundstück neue Häuser entstehen. Die beiden Kinder sind nun junge Erwachsene. Simon beginnt ein eigenes Leben zu führen und sucht hartnäckig nach Spuren von Fritz. Bridie und Finn besuchen jetzt die High School. Bridie fühlt sich erwachsen und plant ihr weiteres Leben. Sie will Simon heiraten, Finn, Pop und seine Mutter sollen weiter dazugehören, aber Simon soll ihr Mittelpunkt sein. Finn hat ganz andere, eigene Pläne, während Bridie glaubt, er soll sich ihren unterordnen.

Wenig später muss Bridie von Simon erfahren, dass seine Gefühle für sie rein brüderlicher Art sind. Es kommt zu einem schlimmen Streit zwischen Finn und seinen Vater, der ihm die Schuld für Bridies Kummer zuweist.

Daraufhin klärt sich das Verhältnis zwischen den beiden etwas, Pop muss akzeptieren, das sein Sohn erwachsen wird. Finn weigert sich, die Schiene weiter zu tragen.

Doch das Schicksal setzt auch Finn sehr zu, als sein geliebter Hund Duke überfahren wird. Der Hund, der ganzen Familie sehr wichtig, hinterlässt eine große Lücke. Simon zieht sich immer mehr zurück, nach einem Brief vom Kriegsministerium, der aussagt, dass Fritz nicht mit Sicherheit tot erklärt werden kann, kommt heraus, dass Simon Mina, Fritz Frau vom ersten Tag seines Kennenlernens an liebt und die beiden ein Verhältnis miteinander haben. Als Finns Vater von diesem Betrug erfährt, wirft er Simon aus dem Haus. Der Mutter geht es jetzt viel besser, sie hat aber Angst, nach Hause zurückzukehren. Finn bemerkt, das er sich in Bridie verliebt hat. Als er ihr gerade seine Gefühle gestehen möchte, sagt sie ihm, dass sie eine Schwäche für seinen Freund Alex hat. Finn wirft sie aus seinem Zimmer.

An Weihnachten besucht dann Finns Mutter das erste Mal die Familie, benimmt sich im eigenen Haus aber wie eine Fremde. Sie fragt immer nach der Zeit und erzählt, was bei ihr, in der Klinik zu dieser Zeit gerade gemacht wird. Am Abend hören Briedie und Finn wieder die Selbstgespräche, die sie mit Geistern führt und den Vater, Pop, in der Küche weinen.

Nach dem Besuch der Mutter hat Finn noch einmal ein Gespräch mit dem betrunkenen Vater, bei denen sich wieder herausstellt, wie weit sie sich entfernt haben.

Nach diesem Zwischenfall wird klar, dass Finns Mutter nicht mehr gesund werden wird. Sie fühlt sich immer mehr in der Psychiatrie zuhause und sieht ihre Familie als Fremde an, die sie höflich behandelt.

Finn erfährt, dass Mina und Simon ein Baby bekommen haben. Pop sagt, Finn und Bridie sollen ein Geschenk besorgen. Auf der Suche nach einem Geschenk entdecken sie zusammen mit Alex einen Antiquitätenladen. Als Bridie den Laden betritt, tritt ihr überraschend ihre Mutter entgegen, die sie nach Lauries Tod überall gesucht aber nie gefunden hatte.

Pop schlägt vor, das Haus zu verkaufen, weil er damit ein gutes Geschäft machen könnte. Er möchte sich seinen Traum von einem Haus auf dem Land verwirklichen. Finn ist entsetzt über diesen Vorschlag, es kommt wieder zu einem Streit und beide sprechen nicht mehr miteinander.

Zuletzt lösen sich die Beziehungen Finns mehr und mehr auf, Mr. Howe stirbt und sein Sohn löst lieblos den Haushalt auf. Mehr und mehr verlieren sich die Bande zur Nachbarschaft, die Finn in seiner Kindheit gehalten haben. Die Frau, die den Reitstall hatte, in dem Finn und Bridie gejobbt haben, zieht zurück nach Deutschland. Die beiden kehren nach einem gemeinsamen Abend an diesen Ort zurück und schlafen miteinander. Doch es gibt kein Happy End für das junge Paar. Bridie gesteht Finn; das sie ein Verhältnis mit seinem Vater hat und beide liebt.

Noch am selben Tag verlässt Finn sein Elternhaus und verwirklicht seine Träume in New York. Ihm fehlt aber Bridie. Als er sich später nach ihr erkundigt, kommt heraus, dass auch sie noch am gleichen Tag das Haus verlassen hat. Sie ist unauffindbar verschwunden.

Der Vater Finns, Pop,. verkauft das Haus und baut sich ein Haus auf dem Land. Er nennt dieses Haus “Bridies Place“. Finn sieht den Vater nie wieder und lebt nach dessen Tod am Ende der Geschichte in dem neuen Haus.

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